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mit Luther an die Ostsee

Fünfte Reise in Zeiten von Corona

"Ein unbedeutender Mönch aus der deutschen Provinz fordert den Papst und Kaiser heraus, setzt sein Leben aufs Spiel und gewinnt - was für ein Kerl, dieser Martin Luther! Dass er sich dann als Geächteter auf der Wartburg versteckt halten muss, macht ihn keineswegs mundtot. In nur elf Wochen übersetzt er das Neue Testament und wagt es, die Bibel für jedermann zugänglich zu machen. Als er dann auch noch die entlaufene Nonne Katharina von Bora heiratet und mit ihr eine Familie gründet, ist der Skandal perfekt."


Der vorstehende Text stammt aus den Buch "Der rebellische Mönch, die entlaufene Nonne und der größte Bestseller aller Zeiten" von Christian Nürnberger und Petra Gerster. Wir wollen den Spuren des Reformators und seiner Frau in die Mitte Deutschlands folgen und uns daneben frische (Ost-)Seeluft um die Nasen wehen lassen. Der Start ist zunächst für den 23. September geplant. Doch genau da endet das herrliche Spätsommerwetter und wird laut Wettervorhersage von Kälte und Nässe abgelöst. Wir verschieben die Abreise zunächst einmal und warten auf bessere Prognosen.


27. September - maskenlos offline

Nach zwei kalten Regentagen ist heute endlich Spätsommer angesagt. Die Temperaturen sind um sagenhafte 50% gestiegen (von 8° auf 12°). Keine Wolke trübt den Blick ins Blau. Freising ade. Ab Regensburg sind allerdings die Vorhänge wieder zu. Macht nichts, Hauptsache trocken. In Sachsen beginnt mal wieder eine Odyssee: die Autobahnausfahrt Richtung Rochlitz ist gesperrt. Also weiter bis Geithain. Weil von hier die Strecke nach Colditz ebenfalls gesperrt ist, werden wir nach Rochlitz zurückgeleitet. Von hier führt die Bundesstraße 107 endlich nach Norden Richtung Grimma. Sie ist unglaublich kurvenreich, für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt und oft so schmal, dass nicht mal ein Mittelstreifen Platz gefunden hat. Zu guter Letzt ist sie ab Colditz ebenfalls gesperrt. Wer behauptet, viel zu viel Geld aus dem Westen fließe in den Osten, der möge mal hierher kommen. Wir geben auf, heute noch nach Kloster Nimbschen zu kommen und steuern das Wasserschloss Podelwitz an. 440 Kilometer sind des Guten genug. Den kostenlosen Stellplatz direkt vor dem Schloss können wir gerne weiterempfehlen. Und das Schlossrestaurant lohnt ebenfalls einen Besuch. Zu unserer Verwunderung trägt hier kein Mensch Nasen- Mundschutz. Personendaten werden ebenfalls nicht erfasst. Ist das alles in Sachsen gar nicht mehr vorgeschrieben? Ach ja, Mobilfunknetz und Internet ist auch nicht.

Schloss Podelwitz

Schloss Podelwitz am 28.09. morgens

Gasthaus Podelwitz

nicht unsere Restaurantempfehlung


28. September - die Lutherin

Die Nacht war grimmig kalt. Dafür strahlt nun die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Niemand kann uns jetzt noch von der Klosterruine Nimbschen bei Grimma fernhalten. Katharina von Bora lebte hier als Zisterzienserinnen-Nonne, bis sie im Jahr 1523 zusammen mit acht weiteren Ordensfrauen von dort über Torgau nach Wittenberg in die Obhut eines gewissen Martin Luther floh.

Kloster Nimbschen

Kloster Nimbschen

Kloster Nimbschen

Kloster Nimbschen

Wir folgen der abtrünnigen Ordensfrau nach Torgau, ihrem ersten Zufluchts- und späterem Sterbeort. Die einstündige Stadtführung ist uns für 10 Euro pro Person mangels größerer Teilnehmerzahl zu teuer. Also alleine, nur mit einem einfachen Stadtplan bewaffnet. Das Haus in der Katharinenstraße 11, wo Herr Käthe, so nannte Luther sie liebevoll, 1552 gestorben ist, dient heute als Gedenkstätte. Montags geschlossen. Das bekannteste Gebäude ist sicherlich Schloss Hartenfels. Es beherbergt heute neben diversen Ausstellungen das Landratsamt und drei (wir sehen nur zwei) Bären. Wir erklimmen die 164 Treppenstufen auf den Hausmannsturm zwecks Aussicht. Für Rosi ein Genuss, für den höhenängstlichen Otto halt ein kurzes Schauen. Die Schlosskapelle, der erste von Martin Luther geweihte protestantische Kirchenbau ist montags leider geschlossen. St. Marien, ein erstaunlicher Name für ein evangelisches Gotteshaus, beherbergt die Gebeine der Lutherin. Bevor wir zum Womo zurückkehren, genehmigen wir uns in der warmen Sonne vor dem Café Katharina einen Cappuccino und ein Stück Kuchen. Die Stellplatzgebühr am Elbeufer hat uns ein netter Wohnmobilist gespart, als er uns sein nicht mehr benötigtes Ticket überlassen hat.

Torgau

Blick vom Brückenkopf auf Torgau

Torgau

Rathaus von Torgau am Markt

Torgau

Innenhof von Schloss Hartenfels

Torgau

Blick vom Hausmannsturm auf Torgau


29. September - arm und reich

Weil ja gestern sowohl die Schlosskapelle wie auch Katharinas Sterbehaus geschlossen waren, holen wir diese beiden Besichtigungen heute nach. Der kleine Sakralbau ist lutherisch schlicht, dennoch elegant. Und die Gedenkstätte stellt in zwei kleinen Räumen wirklich nicht viel aus. Das macht aber die gesprächige Dame von der Kasse mit ihren unermüdlichen Erklärungen und Informationen mehr als wett. Wobei Rosi sie mit ihrem historischen Wissen durchaus herausfordert.

Schlosskapelle

Schlosskapelle in Torgau

Sterbehaus

Katharina Luther Gedenkstätte in Torgau

Mittags machen wir uns auf den Weg nach Coswig. Die gut 60 Kilometer führen durch unzählige Ortschaften, vorbei an mausgrauen alten Häusern. Der große Reichtum ist noch nicht angekommen. Uns erwartet ein toller Stellplatz an der Marina. Mit 18 Euro für 24 Stunden zwar im preislich oberen Bereich. Aber Lage und Ausstattung eine Wucht. Wir haben direkten Blick auf die Elbe. Das Sanitärgebäude stellt so manchen Campingplatz in den Schatten. Wir verlassen den schönen Flecken jedoch gleich wieder. Auf unseren Drahteseln strampeln wir gemütlich die 7 Kilometer nach Wörlitz zur imposanten Parkanlage. Eine Fähre setzt uns über die Elbe. Das Gasthaus Grüner Baum bietet einen kostenlosen Fahrradparkplatz. Die gesamte Grünanlage darf nämlich nur zu Fuß betreten werden. Das Küchengebäude gleich neben dem Schloss offeriert Kaffee und Kuchen. Wer kann dazu schon nein sagen? Anschließend umrunden wir den Wörlitzer See und erfreuen uns an Wetter und Umgebung. Zurück in Coswig stellen wir fest, dass uns Scharen von weiteren Campern hierher gefolgt sind. Aber den Platz in der ersten Reihe kann uns niemand mehr streitig machen.

Fähre

auf der Elbfähre bei Coswig

Schloss

vor dem Schloss im Gartenreich Wörlitz

Villa

Villa Hamilton auf der Insel Stein

Gotisches Haus

das Gotische Haus auf Schochs Insel


30. September - das halbe Leben

Wittenberg ist die Lutherstadt. Hier hat er 34 Jahre gelehrt, revoltiert, geheiratet, mit seiner großen Familie gelebt und unauslöschlich Geschichte geschrieben. Wir folgen ihm in die Schlosskirche, an deren Tür er seine berühmten 95 Thesen angeschlagen und wo er seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Auf dem Weg zu seinem Wohnhaus, dem schwarzen Kloster, besuchen wir die Cranach Höfe. Der Maler war Freund und Gönner des Reformators und hat ihn in zahlreichen Bildern verewigt. Die meiste Zeit verbringen wir letztlich im Lutherhaus. Sehr anschaulich wird hier die Lebensgeschichte bzw. -leistung aufgearbeitet. Danach ist der Kopf voll, unsere Aufnahmekapazitäten sind erschöpft. Wir wenden uns den menschlichen Genüssen zu, denen der Kirchenmann auch nicht abgeneigt war. Nachdem der Stellplatz in Wittenberg kein Platz zum Verweilen ist, brechen wir auf nach Jüterbog. Dort befindet sich in der Nikolaikirche der berühmte Tetzelkasten. Hierin waren die Ablassgulden gesammelt worden. Heute ist keine Besichtigung mehr möglich. Erst morgen ab 13 Uhr wieder. Zu spät für uns, wir wollen doch an die Ostsee.

Schlosskirche

Schlosskirche Wittenberg

Schlossstraße

in der Schlossstraße in Wittenberg

Cranachhöfe

Cranachhöfe in Wittenberg

Marktplatz

Marktplatz Wittenberg

Aula

Aula im Lutherhaus

Lutherstube

Lutherstube im Lutherhaus


1. bis 4. Oktober - ohne Martin an der Ostsee

Die Nacht war wieder frisch. Die Sonne blinzelt durchs Dachfenster und verabschiedet sich im zähen Morgennebel. Erst gegen Mittag lässt sie sich zu unserer großen Freude wieder blicken. Da sind wir schon 200 Kilometer weiter nördlich. Nach noch mal 100 Kilometern stehen wir vor der mittags geschlossenen Schranke des Campingplatzes Leuchtturm in Timmendorf auf der Ostseeinsel Poel. Rosi ist ein wenig enttäuscht ob der Größe der Anlage. Die letzten Tage hatten wir recht überschaubare, heimelige Übernachtungsmöglichkeiten. Wir genießen die warme Sonne vorm Womo und machen einen kurzen Strandspaziergang. Abendessen gibt's natürlich draußen. Bei einem Dämmergläschen Wein wickeln wir uns schon in eine kuschelige Decke. Rund um uns wird's dunkel und ruhig.

Campingplatz

Campingplatz Leuchtturm in Timmendorf

Strand

am Strand von Timmendorf

Endlich mal keine kalte Nacht. Dafür gibt's tagsüber leider kaum Sonne. Und der leichte Wind lässt frösteln. Wir trotzen dem allen und frühstücken draußen, wie es sich für echte Camper gehört. Dazu gibts frische Semmeln vom Bäcker, hmm. Gegen Mittag radeln wir sechs Kilometer nach Kirchdorf, weil dort die einzigen beiden Lebensmittelgeschäfte der Insel sind. Und morgen ist Feiertag, übermorgen Sonntag - nur keine Not aufkommen lassen! Nach dem Einkauf schauen wir kurz zum Hafen, essen dort leckere Matjesbrötchen und radeln wieder zurück. Diesmal mit Windkraftunterstützung. Am Nachmittag bewegen wir uns zu Fuß. Wir gehen vom Leuchtturm am Strand die Steilküste entlang. Uferschwalben haben hier ihre Eigentumswohnungen in den Sandstein gebaut. Am Abend verziehen wir uns relativ früh ins Womo, weil's draußen zu kühl ist und hoffen auf morgen.

Hafen

am Hafen in Kirchdorf

Steilküste

Steilküste bei Timmendorf Strand

Strandspaziergang

Strandspaziergang

Schwalbennester

Nisthöhlen von Uferschwalben

Das gestrige Hoffen auf morgen wird heute enttäuscht. Zumindest bis Mittag. Trotzig frühstücken wir vor dem Womo dick eingemummt. Das vormittägliche Lesen findet aber dann drinnen statt. Und irgendwann macht Otto die Heizung an. Weil's mittags heller wird, begeben wir uns warm eingepackt auf Wanderschaft zum Naturschutzgebiet Fauler See. Auf dem Weg entledigt sich Rosi ihrer Fleecejacke. Otto dampft weiter bis zum Sandstrand an der Südwestspitze der Insel. Die Sonne zwingt ihm aber dort endlich auch einige Kleidungsschichten vom Körper. Wir sitzen windgeschützt und sonnenbeschienen und beobachten die Segelboote in der Wismarer Bucht. Für den Rückweg wählen wir die etwas längere Route entlang des Naturschutzgebiets über Timmendorf. Und in Timmendorf Strand ist die Hölle los. Massen von Tagesgästen bevölkern die Promenade und die wenigen Bars, Restaurants und Cafés. Auch vor der Eisdiele eine lange Warteschlange. Da entscheiden wir uns für das gemütliche Café Otto vorm Womo.

Strand

Blick in die Wismarer Bucht

Naturschutzgebiet

Naturschutzgebiet Fauler See

Schafe

Naturschutzgebiet Fauler See

Promenade

die Promenade von Timmendorf Strand

Was sind wir Glückskinder: entgegen dem Wetterbericht Azur pur! Vom Frühstück weg sitzen wir vorm Womo, stricken, lesen, genießen. Mit einer Brotzeit im Bauch schwingen wir uns auf die Räder. Die Runde führt uns heute nach Norden zum Schwarzen Busch. Das kleine Küstendorf hat sich prächtig herausgeputzt, schmucke kleine Reetdachhäuser säumen die schmale Straße. Am weißen Sandstrand kommt fast Dänemark-(Nordsee)Feeling auf. Im Restaurant Strandperle werden die Corona-Regeln gewissenhaft eingehalten. Nach jedem Gast werden Tisch und Stühle desinfiziert. Wer kann da schon vorbeigehen? Wir ergattern den letzten freien Platz auf der Sonnenterrasse. Weiter nach Kirchdorf, wo heute am Hafen Marktstände aufgebaut sind. Wir bummeln kurz durch, schauen aber anschließend lieber vom Schlosswall dem Treiben zu. Am späten Nachmittag wird die Bewölkung immer dichter. Kein Problem, morgen wollen wir die kleine Insel wieder verlassen. Wir hatten traumhafte Tage hier.

Strand

einsamer Strand beim Rethmoor

Strand

Strand am Schwarzen Busch

Hafen

Markt in Kirchdorf am Hafen

Schiff

ohne Worte!

Ostsee

abendlicher Abschied von der Ostsee

Hafen

Abendstimmung am Hafen von Timmendorf Strand


5. Oktober - back to Luther

Beim Aufstehen Sonne, hoppla. Aber als wir gegen 9:30 aufbrechen, verdrückt der Himmel doch ein paar Abschiedstränen. Und zwischen Schwerin und Magdeburg weint er. Unser Ziel ist heute das 320 Kilometer entfernte Städtchen Aschersleben am Ostrand des Harz. Warum? Ganz banal: weil hier ein kostenloser Wohnmobil-Stellplatz ist. Wir wollen morgen als nächstes Luthers Elternhaus im nahegelegenen Mansfeld besuchen. Aschersleben wie auch der Stellplatz sind kein Muss. Aber alles passt. Und das Zentrum, von dem nicht einmal im Internet Sehenswürdigkeiten angepriesen werden, überrascht positiv.

Rathaus

das Rathaus in Aschersleben

Brunnen

Brunnen beim Rathaus


6. Oktober - Alpha und Omega

In Mansfeld hat Martin Luther seine Kindheit verbracht. Sein Vater betrieb hier eine Kupfererzhütte und war ein angesehener, wohlhabender Mann. Das Elternhaus selbst ist nur noch zum Teil erhalten und in ein modernes Museum integriert. Die Exponate sind unter anderem Gegenstände, Kleidung, sogar Spielsachen aus dem Haushalt der Familie. Insgesamt geht die Ausstellung Otto zu wenig auf das junge Leben und die Erziehung des späteren Reformators ein. Der heutige Ort Mansfeld ist in einem unglaublich maroden Zustand. Bröckelnder Putz, vernagelte Fenster und Türen sowie leerstehende Ruinen prägen das Bild. Nicht weit entfernt ist das weitaus attraktivere Eisleben, wo Martin als Erstgeborener am 10. November 1483 das Licht der Welt erblickte. Das Geburtshausmuseum ist ebenfalls modern gestaltet und liefert Otto die Eindrücke und Informationen, die er erwartet, bzw. sich gewünscht hat. Auf seiner letzten Reise starb der Theologe am 18. Februar 1546 an seinem Geburtsort im Kreis seiner Söhne und Freunde. Die Ausstellung "Luthers letzte Wege" beschreibt eindrucksvoll die letzten Stationen seines Wirkens. Das Tagesprogramm war anstrengend. Wir sind geschafft, als wir am Campingplatz Seeburg am Ufer des Süßen Sees ankommen. Der Abend bringt leichten Regen. Für morgen ist trockenes, kühles Herbstwetter vorhergesagt.

Mansfeld

Wohnhaus der Familie Luther in Mansfeld

Museum

Luther-Museum in Mansfeld

Geburtshaus

Luthers Geburtshaus in Eisleben

Geburtshaus

Luthers Geburtshaus in Eisleben

Sterbezimmer

das nachgebildete Sterbezimmer Luthers in Eisleben

Bücher

Stillleben in Luthers Sterbehaus


7. Oktober - kein Hitzefrei

Jeder Sonnenstrahl wird genutzt. Leicht fröstelnd genießt Otto sein opulentes Frühstück vorm Womo. Wir ziehen mehrere Kleidungsschichten über und hoffen, dass uns beim Radfahren warm wird. Rund um den See führt ein gemütlicher Radweg. Tatsächlich steigt die Körpertemperatur in den Wohlfühlbereich. Vielleicht auch beeinflusst von unserer angeregten Diskussion über den Widerspruch von Luthers Ablehnung der kirchlichen Obrigkeit und seiner Parteinahme für die weltlichen Macht während der Bauernkriege. Des Weiteren erhitzt uns unser Disput, inwieweit ein Mensch in seinen Entscheidungen frei sein kann, wenn ein allwissender Gott diese bereits vorher kennt. Die Cafés auf der Strecke haben kein Interesse daran, zwei hungrige Mäuler zu stopfen. So plündern wir halt unseren Kühlschrank. Eine ganze Weile bleiben wir im Windschatten vorm Womo draußen, bis uns unsere kalten Zehen (und nicht nur die) nach drinnen vertreiben. Später wärmen wir uns bei einem Spaziergang über die umliegenden Höhen und an einem Weinberg vorbei. Am Abend zieht die Sonne noch mal alle Register.

Camping

Campingplatz Seeburg am Süßen See

Otto

draußen, bei Wind und Wetter

See

Radtour um den Süßen See

Schloss

Schloss Seeburg

Seeburg

Schloss Seeburg


8. Oktober - Little Berlin

Für unseren Abstecher nach Mödlareuth versuchen wir jetzt nicht krampfhaft eine Verbindung zu Luther herzustellen. Er ist vielmehr dem Interesse geschuldet, wie es den Dorfbewohnern von "Liitle Berlin" während der 50-jährigen deutsch-deutschen Teilung ergangen sein mag. Die Ausstellung demonstriert anschaulich, wie ein Regime sein eigenes Volk im eigenen Land "inhaftiert" und seiner Freiheiten beraubt hat. Leider kommt der Teil, weswegen wir hier sind, etwas zu kurz. Wie verlief der Alltag der Menschen, die beiderseits der Grenze gelebt haben, die von Freunden, vielleicht sogar Verwandten getrennt wurden und nicht einmal mehr miteinander kommunizieren durften? Den Bewohnern des Ostteils war sogar winken nach Westen verboten! Dennoch ist der Besuch der Gedenkstätte lohnenswert, wozu auch der kurze Film beiträgt. Wir werden noch einmal herkommen wenn's mal wieder wärmer ist und dann weiter im Dorf beiderseits des Tannbachs herumstromern. Jetzt aber machen wir uns auf den Weg nach Weiden zu Toni und Günther.

Mödlareuth

DDR Grenzsicherung

Mödlareuth

DDR Grenzsicherung


9. Oktober - städtischer Stellplatz

Toni und Günther haben uns gestern und heute ihren Stellplatz direkt vor ihrer Wohnung zur Verfügung gestellt. Wir haben uns viel zu erzählen: unsere Erlebnisse auf der aktuellen Tour, Saras Erstkommunion, Noahs Einschulung. Günther hat über die Reise nach Usedom ein tolles Fotobuch gemacht. Wir werden bestens versorgt, gehen an der Naab spazieren und müssen uns am frühen Abend leider verabschieden, um die letzte Etappe nach Hause zu schaffen.
Rosi hat mit ihrer Idee, Luther zu thematisieren und mit dem Aufenthalt auf Poel an der Ostsee, ein perfektes Gerüst für eine wunderschöne Reise kreiert.