HG-Bild
Nordholland

mit dem Wohnmobil


12. Juni 2022 - mit dem Zweiten hört man besser

Mehrfach bewährt und (immer) wieder gut: die Tour beginnt mit einem Abstecher nach Burglengenfeld, wo uns Anita und Franz nach Strich und Faden verwöhnen. Essen, Trinken und Ratschen satt! Wir verabschieden uns erst spät am Abend und schlagen unsere Zelte wieder am Saltendorfer Weiher auf. Zusammen mit einer ganzen Reihe Mücken lassen wir uns zunächst am gepflegten Badestrand nieder. Im Womo ist es unglaublich heiß. Stand ja den ganzen Tag in der prallen Sonne! Wir öffnen alle Fenster und Klappen, schließen die Moskitonetze und warten auf Kühlung. Plötzlich stellt Otto fest, dass das linke Hörgerät fehlt. Eine hektische Suche beginnt. Bei Anita und Franz ist es nicht. In der Dunkelheit findet Otto es tatsächlich in der Wiese, wo wir am Wasser gesessen waren. Puuuh! Dann kann morgen unsere Reise wirklich starten.

Saltendorf

am Saltendorfer Weiher


13. Juni 2022 - unter Genossen

Heute Nacht hat uns ein heftiges Gewitter mit starkem Regen zeitweise wachgehalten. Zum Glück haben wir gestern Abend noch die Regenhülle über die neuen eBikes hinten am Womo gezogen. Nur von einer kurzen Mittagspause unterbrochen, eingeklemmt zwischen großen LKWs mit laufenden und stinkenden Kühlaggregaten, erreichen wir am Nachmittag unser Etappenziel Montabaur. Das Navi lotst uns zielsicher zu unserem Stellplatz in der Stadt. Wir rollen auf den Hof eines Fahrradhändlers und einer Haustechnikfirma. Das kann nicht richtig sein. Aber da ist das Schild "für Wohnmobile bis 8,5m". Seltsam! Im nächsten Moment begrüßt uns der Inhaber freundlich und überreicht uns einen Stadtplan und -führer. Das Gelände ist eigentlich sein Kundenparkplatz. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Aber die Lage zur Stadt und die Gastfreundschaft von Thomas Böckling überzeugen uns, zu bleiben. Die lohnende Stadtbesichtigung führt uns zunächst zum Schloss, heute im Besitz der Genossenschaftsbanken. Es wird als feudales Tagungszentrum und Hotel genutzt. Die historische Innenstadt mit den gepflegten Fachwerkhäusern ist einladend. Unser Gastgeber versorgt uns am Abend noch mit Kaffee und diversen Tipps für unsere Weiterreise nach Holland.

Stellplatz

der Womo Stellplatz bei Thomas Böckling

Schloss

hoch zum Schloss Montabaur

Schuh

in der Schusterstadt Montabaur

Rathaus

vor dem Rathaus


14. Juni 2022 - alt-Stadt

Auf der Strecke gestern haben wir Lohr am Main passiert - die Schneewittchenstadt. Heute, mehr als 200 Kilometer weiter, queren wir das Siebengebirge. Schneewittchens Weg zu den Zwergen war ganz schön weit. Wir haben unseren Plan kurzfristig geändert und folgen einer Empfehlung von Thomas Böckling: unsere erste Station in Holland ist das pittoreske Städtchen Doesburg. Der Stellplatz am Hafen ist zweckmäßig, günstig und vor allem direkt am Zentrum gelegen. Die alte Hansestadt an der Ijsel erhielt ihre Stadtrechte bereits 60 Jahre vor(!) Amsterdam - beachtlich. Bekannt sind die historische Senffabrik und -Museum. Und vor dem 'Stadsbierhuys De Waag' probieren wir natürlich die berühmte Senfsuppe. Beim zweiten abendlichen Spaziergang ist das Zentrum relativ leer und verlassen. Nur vor einigen Restaurants sitzen noch Gäste. Wir sitzen noch in der warmen Abendsonne vorm Womo und gehen heute früher schlafen. Der Abstecher nach Doesburg hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Doesburg

im Zentrum von Doesburg

de Waag

im Stadsbierhuys De Waag

Suppe

Senfsuppe

Stellplatz

der Stellplatz am Hafen von Doesburg


15. Juni 2022 - ausgebucht

Pünktlich um 10 Uhr zur Öffnung rollen wir auf den Parkplatz vom Schloss 'Het Loo' bei Apeldoorn. Bis 1975 diente es dem Niederländischen Königshaus als Sommerresidenz. 22 Euro Eintritt (inkl. Audioguide) pro Person sind fürstlich. Fürs Parken begnügt man sich mit 7,50 Euro. Wir wählen den Rundgang West: "Das Haus von Wilhelmina". Wilhelmina ist die Urgroßmutter vom jetzigen König Willem-Alexander und lebte ihr ganzes Leben im Paleis Het Loo. Es war ihr Lieblingspalast. Es wird erzählt vom Leben im Palast im 19. und 20. Jahrhundert. Wilhelmina ist die Hauptfigur, aber auch ihre Eltern König Willem III. und Emma, ihr Ehemann Hendrik sowie ihre Tochter Juliana und ihr Schwiegersohn Bernhard stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Die Möblierung und Ausstattung sind Originale und verschaffen Einblick in die "gute alte Zeit". Wir sind zufrieden im Hier und Jetzt. 80 Kilometer trennen uns noch von unserem heutigen Ziel, den 'Camperplaats Haamstede' in Giethoorn. Als wir ankommen, ist keine Parzelle mehr frei und wir wollen gerade enttäuscht wieder abfahren, als die freundliche Besitzerin gelaufen kommt und uns eine schattige Ecke aufzeigt. Die ist für uns Sonnenflüchter genau richtig. Wir bezahlen für drei Nächte. Das Dorf Giethoorn gilt ob seiner großen Wasserflächen, unzähliger Kanäle und Brücken als das 'Venedig des Nordens'. Die Bauernhäuser sind auf kleinen Inseln gebaut.

Schloss

Schloss und Park Het Loo

Arbeitszimmer

das Arbeitszimmer von Königin Wilhelmina

Spiegel

ein "Spiegelbild"

Auto

königliche Limousine

Womo

das (Wohn-)Malmobil von Königin Wilhelmina


16. Juni 2022 - only card

Wir haben richtig lange geschlafen. Zum Frühstück steht die Sonne schon hoch am Himmel und lässt die Butter schmelzen. Ausgeruht starten wir unsere erste Tour mit den neuen Rädern. Das Radwegenetz ist vorbildlich ausgeschildert. An den nummerierten Knotenpunkten sind Karten, so dass man sich ohne sonstige Hilfsmittel zurechtfindet. Die Wege sind fast ausnahmslos geteert und an allen Abzweigungen beschildert. So macht Radfahren wirklich Spaß. Im hübschen Städtchen Blokzijl wartet an der Schleuse ein Cappuccino auf uns. Am Hafen gibt's Kibbeling. Wer kann dazu schon nein sagen? Noch dazu mit leerem Magen. Auf dem Rückweg nutzen wir in Jonen eine Fahrradfähre. Sie ist mit mehr als 10 Personen rappelvoll. Mit 1,30 Euro pro Person kommt der Fährmann für die 10 Meter Überfahrt auch gut auf seine Kosten. Und die Tickets ziehen die Passagiere selber am Automaten, der ausschließlich Karten akzeptiert. Bargeld ist in Holland out! In Giethoorn besorgen wir (natürlich bargeldlos) noch einige Lebensmittel und aalen vor dem Womo im Schatten. Es geht uns gut! Am späten Abend gehen wir noch mal in das touristische Giethoorn mit seinen vielen Kanälen, Brücken, gepflegten Gärten und herrschaftlichen Häusern. Als um 22 Uhr die Sonne untergeht, kehren wir um. Eine halbe Stunde später am Womo ist es immer noch relativ hell.

Rosi

Im Schatten vor dem Womo

Blume

eine Orchidee am Radweg

Blokzijl

im Hafen von Blokzijl

Wasserlandschaft

Wasserland


17. Juni 2022 - Vorsaisonrummel

Radtour nach Norden nach Steenwjik. Es ist die 700 Jahre alte Hauptstadt unserer Gemeinde. Außer dem guten Cappuccino am Markt nicht sehens- und erwähnenswert. Die Rückwegalternative nach Süden ist teilweise sehr verschlungen und kurvig, aber gut zu fahren. Den Nachmittag ruhen wir im Schatten vor dem Womo. Abends gehen wir noch einmal durch Giethoorn. Es ist immer noch brutal heiß. Giethoorn entstand als Torfstecher-Siedlung. Durch die Torfgewinnung in der Umgebung entstanden Tümpel und Seen und auf den dazwischen liegenden Inseln wurden Häuser gebaut. Das bedeutete, dass diese ausschließlich über kleine Brücken oder mit einem typischen Giethoorner Boot, dem Punter, zu erreichen waren. Die heutigen Gärten und reetgedeckten Häuser sind top gepflegt. Eindrucksvoll - aber möchten wir hier wohnen, wo Tag für Tag die Massen vorbeilaufen? Touristenmassen drängen sich auf den schmalen Wegen und Stegen. Vorsaison! Wie es in einigen Wochen hier zugeht, können wir uns nur ausmalen.

Giethoorn

Giethoorn

Giethoorn

Giethoorn

Giethoorn

Giethoorn

Giethoorn

Giethoorn


18. Juni 2022 - Brückentag

Jeder zweite Holländer hat ein Boot. Und heute am Samstag sind sie offensichtlich alle damit unterwegs. An den Kreuzungen der Kanäle mit den Straßen muss der rollende Verkehr warten, weil die Brücken für die Wasserfahrzeuge angehoben sind. Und es gibt reichlich Kreuzungen! Otto hat für die heutige Radtour 'Waterloopbos' als Ziel ausgesucht. Wie ließen sich früher komplizierte Kräfte, die auf große Wasserbauten ausgeübt werden, ohne Computer berechnen? Dazu wurden maßstabsgetreue Modelle gebaut. Im Waterloopbos befinden sich solche von 35 bekannten Wasserwerken. Hier führte das wasserlauftechnische Labor in den 50er und 60er Jahren allerlei Prüfungen und Messungen durch. Auch das Sperrwerk 'Deltawerke' wurde hier getestet, darüber hinaus die Häfen von Rotterdam, Lagos, Ijmuiden, Istanbul und Bangkok. Inzwischen sind die Modelle an vielen Stellen von der Natur überwuchert. Alte Wasserrinnen, Wehre und Schleusen sind mit Sträuchern und Pflanzen bewachsen. Es entstand ein einzigartiger Wald durch das Zusammenspiel von Natur und Technik.

Brücke

Motor abstellen, wenn Brücke offen!

Bol

Meergranenbol beenham - warme beenham met honing - mosterdsaus o robuuste bol

Delta

Delta Teststrecke

Waterloobos

in Waterloopbos


19. Juni 2022 - geschlossen

Wegen der gestrigen Hitze und der für heute angekündigten Abkühlung waren wir einen Tag länger in Giethoorn geblieben. Der schattige Stelllatz unter der Kastanie schien uns verlockender als der nüchterne heiße Parkplatz in Urk. Das alte Fischerdorf war bis 1932 eine Insel in der salzhaltigen Zuiderzee. Mit dem Afsluitdijk (Abschlussdeich) wurde aus der Zuiderzee das 'süße' IJsselmeer und neues Land entstand. Trotzdem hat Urk bis heute die größte Fischereiflotte der Niederlande. Der zweckmäßige Stellplatz ist auch für mobile 'Dickschiffe' geeignet und das Sanitärgebäude außergewöhnlich komfortabel. Da können so manche Campingplätze nicht mithalten. Und das Ganze für nur 16,50 Euro. Bezahlt wird über Internet. Die erste Flanier-Runde ist etwas ernüchternd. In Urk lebt man traditionell: zu Sonntag gehört der Kirchgang. Läden, Cafés und Restaurants bleiben geschlossen. Vielleicht kein so guter Tag für Touristen? Vor dem Restaurant 'De Kaap' gibt es dann doch Apfelkuchen und dazu einen weiten Blick auf das IJsselmeer. Ganz nebenbei: in Urk holte der Vater sein Neugeborenes zusammen mit einer Hebamme im Ruderboot vom Ommelebommelestein. Diese 'Geburtsstation' entzieht sich leider unseren Blicken, sie ist im IJsselmeer untergetaucht. Beim zweiten Rundgang überwiegt die maritime Komponente rund um den weitläufigen Yacht- und Fischereihafen.

Urk

die leere Stadt Urk

Rosi

ein Lichtblick

Statue

ein werdender Vater mit Hebamme auf dem Weg zum Ommelebommelestein

Otto

kein Fischer

Hafen

im Hafen

Hafen

im Hafen


20. Juni 2022 - Zimmer mit Meerblick

Zwischen 1963 und 1976 errichteten die im Wasserbau versierten Holländer einen Damm durch die frühere Zuiderzee. Der 26 km lange Markerwaarddeich verbindet die Städte Lelystad und Enkhuizen. Links das Markermeer, rechts das IJsselmeer rollen wir Richtung Edam. Der Betreiber des Camping Strandbad Edam bietet uns für die drei Tage, die wir bleiben wollen, einen Traumplatz direkt am Wasser an. Perfekt. Die Sonne ist auch zurück. Am Nachmittag lässt das Käsestädtchen unsere Herzen höher schlagen. Die Grachten, die Brücken, die Gassen, die kleinen Häuser - ein Traum. Waren wir von den bisherigen Orten unserer Reise fast ein wenig enttäuscht, so ist das hier und jetzt vergessen. Die Räder bleiben am Rathaus, während wir uns zu Fuß bezaubern lassen. Wir sehen dem Brückenwärter zu, wie er Schiffen die Durchfahrt gewährt, finden unzählige Fotomotive, staunen über die Grote Kerk, die größte Hallenkirche Westeuropas. Ein Foto vom Käsemarkt darf ebenfalls nicht fehlen und natürlich kaufen wir einen handballgroßen Edamer. In der Abendsonne vorm Womo klingt ein schöner Tag aus.

Markerwaarddeich

auf dem Markerwaarddeich

Camping

Camping in der ersten Reihe

Edam

an der Kwakelbrug

Edam

am Schepenmakersdijk

Edam

am Voorhaven

Edam

am Kaasmarkt


21. Juni 2022 - die Vögel (eine Neuauflage)

Die Radtour heute gestaltet sich schwieriger als bisher gewohnt. Die Routenführung ist nicht immer eindeutig und wir müssen mehrfach umkehren. Auf dem Damm zur Insel Marken haben wir dann keine Chance mehr uns zu verfahren. Er verbindet die Insel seit über 50 Jahren mit dem Festland. Das Städtchen Marken ist einem touristischen Bilderbuch entsprungen. Die aparten Häuschen ziehen Otto in ihren Bann. Freche Spatzen belagern zwei junge Damen am Nachbartisch vor dem Café, wo wir kurz rasten. Auf sehr holprigem Weg strampeln wir zum weißen Leuchtturm am Nordostende der Insel. Der feinsandige Strand und das türkisfarbene Wasser dort wecken Südseefeeling. Auf saftigen Weiden zwischen den Entwässerungsgräben grasen große Rinderherden. Mittendrin eine braun-weiß-schwarz-gemusterte Kuh - ein Slapstick von Mutter Natur. Wir erkunden das kleine Zentrum, besichtigen die Grote Kerk, deren Name irreführend ist. Sie hat die Größe einer Kapelle. Als wir am Hafen ankommen, wartet hier bereits die Fähre, die wir zurück nach Volendam nehmen. Am Hafen dort ist die Hölle los. Menschenmassen soweit das Auge reicht. Wir flüchten nach Edam und werden vor der beschaulichen Patisserie bei Kaffee und Kuchen zu Wiederholungstätern. Ein weiterer schöner Tag.

Panorama

links im Hintergrund die Insel Marken, rechts Volendam

Haus

auf der Insel Marken

Vögel

Angriff der Spatzen

Weide

der Leuchtturm von Marken

Kuh

eine farbige Laune der Natur


22. Juni 2022 - beim zweiten Mal fällt's leichter

Kap Hoorn an der Südspitze des amerikanischen Kontinents hat seinen Namen vom niederländischen Seefahrer Willem Cornelisz Schouten bei seiner Entdeckung erhalten. Er war ein Sohn der Stadt Hoorn am heutigen Markermeer. Von Edam immer am Deich entlang nach Norden führt ein 20 Kilometer langer Radweg direkt dorthin. Wenn nur die Deich-Ausbesserungsarbeiten nicht wären. Zweimal ist ein Abschnitt gesperrt und erfordert lästige Umleitungen. Trotzdem kommen wir mittags gut gelaunt in der historischen Hafenstadt an. Das Goldene Zeitalter ließ beeindruckende Gebäude entstehen. Die Flanier- und Einkaufsmeile ist voller Menschen, vor den Restaurants und Cafés wird geplaudert, der Schatten enger Gässchen lässt die Sommerhitze kurzzeitig vergessen. Otto ist begeistert. Die 'Grote Kerk' ist heute Wohn- und Geschäftshaus und wird gerade innen renoviert. Vor dem historischen Waaghaus 'De Waag' wurde Käse im großen Stil gehandelt. Beim großen Wehrturm 'Hoofdtoren' essen wir im 'Eetcafé 't Schippershuis' eine Kleinigkeit. Es wurde in den 70er Jahren bekannt durch einen Schlager von Vader Abraham. Der Rückweg nach Edam fällt uns leichter, da wir die Umleitungsstrecken ja bereits kennen. Wir haben heute so viel Sonne abbekommen, dass wir das Abendessen sogar ins Womo verlegen.

Hoorn

Hoorn - Grote Noord

Hoorn

Hoorn - de Waag

Hoorn

Hoorn - Statencollege

Hoorn

Hoorn - Nieuwstraat

Hoorn

Hoorn - Veermanskade und Hoofdtoren

Kneipe

Hoorn - Eetcafé 't Schippershuis


23. Juni 2022 - Schattensuche

Ade Eda(m). Schon um 10 Uhr rollen wir auf den Bauernhofcamping 'Swarthoeve' bei Zaandam. "Haben Sie noch einen Stelllatz für eine Nacht?" Frau Swart kuckt skeptisch. "I need to check". Einmal tief durchatmen, ja eine Nacht können wir bleiben. Bis Mittag richten wir uns häuslich ein. Erst dann schwingen wir uns auf die Räder, um die Nachmittagshitze so richtig mitzunehmen. Es hat heute 30° im Schatten! Nur - wo ist Schatten? Im Freilichtmuseum 'Zaanse Schans' zumindest nicht. Es ist "ein einzigartiges Stück Holland, mit authentischen Holzhäusern, Windmühlen, Schuppen und Werkstätten aus dem 18. und 19. Jahrhundert". Zugegeben recht idyllisch, aber gleichzeitig hochgradig touristisch. Zusammen mit Besuchern aus aller Herren Länder, Asien ist stark vertreten, streifen wir über das weitläufige Gelände. Ein weiteres Stück Geschichte wartet im Zentrum von Zaandam auf uns. Der russische Zar Peter der Große verbrachte im Jahr 1697 kurze Zeit anonym hier, um das Schiffsbauhandwerk zu erlernen. Das einfache Arbeiterhäuschen, das er damals bewohnte, ist eines der ältesten Holzhäuser von Holland (erbaut 1632). Der letzte russische Zar Nikolaus II. ließ zu seinem Schutz ein Gebäude darüber errichten, um es für die Zukunft zu konservieren. Wir kehren zurück in unsere Landidylle. Unsere Gastgeberin hat uns Grillfleisch verkauft. Das gibt ein leckeres Abendessen.

Zaanse Schans

im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Zaanse Schans

im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Zaanse Schans

im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Zaanse Schans

im Freilichtmuseum Zaanse Schans

Zar

das Czaar Peterhuisje

Zar

das Czaar Peterhuisje

Weide

am Abend vor dem Womo

Otto

am Abend vor dem Womo



24. Juni 2022 - Rückzug

Seit mehreren Tagen haben wir vergeblich versucht, den schön in den Dünen an der Nordsee gelegenen Camppingplatz 'Duinpan' in Noordwijk zu erreichen. Zwei eMails wurde nicht beantwortet. Gestern gelang endlich ein Telefonkontakt. Leider erfolglos. Der Platz ist komplett ausgebucht. Nachdem Swarthoeve uns ja auch nur für eine Nacht Asyl gewährt hat, treten wir den Rückzug an. Eine Herbergssuche durch Abklappern sonstiger Alternativen ist uns zu mühsam. Punkt 11:11 Uhr haben wir wieder deutschen Asphalt unter den Rädern. Man spürt es sofort am schlechteren Straßenzustand. Im Großraum Köln geht's nur mehr zäh vorwärts. Rosi hatte sich an den Stellplatz am Herthasee erinnert, an dem wir bei unserer Lahntour im Mai vorbeigekommen waren. Er liegt bei Holzappel zwischen Limburg und Bad Ems. Hier haben wir Glück und belegen die letzte freie Parzelle. Die Abstände sind großzügig bemessen und für 6 Euro Tagesgebühr ist das Gebotene ausgesprochen günstig. Wir überlegen, eventuell sogar länger hier zu bleiben. Wir werden sehen.

Herthasee

Stellplatz am Herthasee


25. Juni 2022 - Kalorien satt

Wir sind geblieben! Nachts gab's heftigen Regen und am Morgen zeugt nur noch die triefnasse Fußmatte vor der Tür davon. Ein sonniger Tag erwartet uns. Vormittags genießen wir das Nichtstun. Dann erwacht Ottos Ehrgeiz. Er will per Rad nach Diez. Gesagt getan. Der Weg dorthin ist denkbar leicht zu fahren. Neun Kilometer Strecke und knapp 250 Höhenmeter abwärts. Wir erreichen Spitzengeschwindigkeiten von knapp 50 km/h. Die Stadt selbst hat sich seit Mai, wo wir auch hier waren, nicht wirklich verändert. Nur das Café Bemmerer hat heute geöffnet. Selbstredend muss Otto die Gebäckauswahl testen. Eine ganze Weile sitzen wir nach dem Bummel durch die Altstadt auf einer schattigen Bank an der Lahn. Dann dürfen unsere neuen motorisierten Fahrräder zeigen, was sie draufhaben. Was soll man sagen: es geht sogar wesentlich besser als erwartet! Zur Belohnung kommt der Wagen von 'Gelato da Pippo' zum Stellplatz. Und gleich darauf gibt's eine Tüte Pommes vom Seekiosk. Den Tag lassen wir italienisch bei Pizzarama ausklingen. Heute haben wir alle guten Ernährungsvorsätze über Bord geworfen. Und morgen fahren wir endgültig nach Hause.